Forstliches Versuchswesen
Forstliche Versuchsflächen spielen im Wermsdorfer Wald eine wichtige Rolle. Diese werden zum einen Teil von der Technischen Universität Dresden, vertreten durch das Institut für Waldwachstum und Forstliche Informatik, zum anderen Teil vom Staatsbetrieb Sachsenforst, hier vertreten durch das Referat für Waldbau, Waldschutz und Verwaltungsjagd. Es existieren Versuchsflächen zu ganz unterschiedlichen Fragestellungen. Am häufigsten sind Eichendurchforstungsversuche vertreten. Der größte dieser Arte liegt im Revier Collm und umfasst 4,6 ha. Dieser Versuch wurde 1969 angelegt und soll klären, wie sich unterschiedliche hohe Z-Baumanzahlen pro Hektar bei Eichen auf das Bestandeswachstum auswirken. Mit weiteren Versuchsflächen in den Revieren Horstsee und Wermsdorf soll untersucht werden, welchen Einfluss unterschiedliche Durchforstungsgrade und die Einbringung eines Unterbaus auf das Wachstum der Eichen haben. Insgesamt existieren so rund 10 ha Eichendurchforstungsversuchsflächen im Tharandter Wald. Eine dieser Flächen wurde bereits 1899 durch die damalige Königlich Sächsische Forstliche Versuchsanstalt in der Nähe des Horstsees angelegt und wird bis heute betreut.
Sven Martens vom Referat für Waldbau des
Staatsbetriebes Sachsenforst erklärt,
wie sich Bodenverdichtung und Staunässe
auf das Wurzelwachstum auswirken.
Weiterhin gibt es im Revier Horstsee zwei Versuchsflächen, die zur Thematik Bodenmeloration und Bodenverdichtung angelegt wurden. Ziel war es hier Verfahren zu überprüfen, mit denen es möglich ist der durch die Vergleyung entstandenen Bodenverdichtung entgegen zu wirken. Hier hat sich die Verwendung von Streifenfräsen zur Eichenkulturbegründung bewährt. Der Boden stand auch bei einer weiteren Versuchsreihe im Vordergrund. Im Rahmen einer Versuchsreihe wurden in den Jahren 2012 und 2013 verschiedene Bändersysteme als Alternative zu klassischen Radharvestern und –forwadern getestet. Notwendig wurde die Versuchsreihe, da der gesamte Wermsdorfer als Wald befahrungssensibel gilt und 59 % der Standorte nass oder zumindest wechselfeucht sind. In den Jahren zuvor musste die Holzernte im Winter aufgrund von feuchtigkeitsbedingten Bodenschäden häufig mehrfach abgebrochen werden. Aufgrund von Naturschutzrestriktionen lässt sich die Holzernte jedoch nur im feuchten Winter durchführen. Im Versuch zeigte sich schnell, dass die Befahrungstiefe auf den Rückegassen mit Bändern gegenüber der Nullvariante ohne Bänder deutlich reduziert werden konnte. Besonders bewährt haben sich die Moorbänder des Typs Terra-X TXL 150 bewährt. Vergleichbare Bänder werden mittlerweile bei entsprechender Bodenfeuchte als Standardverfahren im Wermsdorfer Wald angewendet.
Forwader mit Boogie-Bändern des Typs Terra-X.
Sobald kritische Bodenfeuchten überschritten werden,sind die Unternehmer
verpflichtet diese Bänder einzusetzen.
Dies ist im Winterhalbjahr auf den wechselfeuchten Standorten
im Wermsdorfer Wald nahezu immer Wald der Fall.