WdJ 2016

2014 - Der Schönbuch

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Zum 3. Mal wurde durch den Bund Deutscher Forstleute (BDF) das „Waldgebiet des Jahres“ ausgezeichnet. Nach dem Meulenwald in Rheinland-Pfalz und dem Solling in Niedersachsen schaffte es der Schönbuch 2014 auf den ersten Platz. Mit über 50 Prozent der Stimmen ging unser Wettbewerber als eindeutiger Sieger aus einer Onlineabstimmung hervor. Der Auftakt zum Festjahr findet am 5. April in Tübingen mit der Preisverleihung an Herrn Minister Bonde und die Forstleute aus der Region statt. Gewissermaßen direkt im Anschluss startet dann ein vielfältiges Programm rund um den Schönbuch. Mit rund 120 Veranstaltungen wird ein breit gefächertes Angebot durch die verschiedensten Partner angeboten. Die Organisation dafür liegt beim Naturpark Schönbuch. Insgesamt werden die Aktivitäten zum Waldgebiet des Jahres von einem breitaufgestellten Team organisiert. Der Bund Deutscher Forstleute (Bund und Land), der Naturpark, der Förderverein und ForstBW mit den unteren Forstbehörden der Landkreise Tübingen, Böblingen und Esslingen arbeiten unter Beteiligung vieler Partner zusammen.

 

Mitten im Neckarraum südlich vor den Toren Stuttgarts liegt der Schönbuch, ein 156 km² großes kompaktes Waldgebiet. Nahe am Ballungsraum gelegen, spielte die Politik vor Anfang der noch mit dem Gedanken einen Großflugplatz in dieses Gebiet zu bauen. Zum Glück konnte dieses Vorhaben abgewendet werden. Stattdessen wurde dieses einzigartige Waldgebiet mit seinen Randgebieten unter Schutz gestellt und 1972 zum ersten Naturpark Baden-Württembergs erklärt. Heute steht die Erholungsfunktion des Schönbuchs mit im Vordergrund.

 

Fast die gesamte Waldfläche ist als Schutzgebiet ausgewiesen. In den Wald eingebettet liegen Täler, Streuobstwiesen, Weiher, Halbtrockenrasen und Feuchtwiesen und als historische Besonderheit das Zisterzienserkloster Bebenhausen. Die hauptsächlich von Eiche und Buche gebildeten Wälder mit ihrem strukturreichen Aufbau bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Sieben Specht- und 15 Fledermausarten sowie die meisten heimischen Baumarten sind im Schönbuch zu finden.

In den naturnahen und praktisch unverbauten Bächen finden Wasseramsel, Feuersalamander und Steinkrebs einen Lebensraum. Zudem ist der Schönbuch eines von nur fünf Rotwildgebieten Baden-Württembergs.

Wenige Wälder weisen so viele Zeugen frühzeitlicher Siedlungsgeschichte auf wie der Schönbuch. Die zahlreichen Kleindenkmale machen ihn zu einem Lesebuch lokaler Geschichte. Soldatengräber und Hirschsteine, Gedenksteine und Brunnen wurden liebevoll restauriert und nehmen den Besucher mit an die Schauplätze längst vergangener Ereignisse.

Besucher können rund 20 Kilometer weit durch naturnahe Wälder wandern ohne auf eine Straße zu stoßen, ein 560 km langes Netz bestens markierter Wanderwege steht zur Verfügung. Dies ist gerade im Verdichtungsraum eine Besonderheit. Wegen des anspruchsvollen Geländes bietet der Schönbuch für den Laufsport ein ideales Trainingsfeld, in dem sogar Olympiasieger und Weltmeister regelmäßig trainieren.