WdJ 2016

Seit Jahrhunderten jagt der sagenhafte Jäger Hackelberg in wilder Hatz durch den Sollingwald und weiße Jungfrauen geistern im Nebel umher. Ein Hauch von Wildnis, Mythologie und Ursprünglichkeit liegt über dem Solling ― dem frisch gekürten Waldgebiet des Jahres. Hier sucht der Wanderer Ruhe und Einsamkeit und genießt es, stundenlang durch waldreiche, scheinbar unberührte Landschaften zu streifen. Und wie zu längst vergangenen Zeiten stört ihn auf weiten Strecken kein Autoverkehr, kein Skilift oder andere Zivilisationsgeräusche.

 

Im Süden Niedersachsens, mitten im Weserbergland gelegen, erhebt sich die ca. 400 Quadratkilometer große Waldlandschaft des Sollings ― das Waldgebiet des Jahres 2013 besticht durch seine Lage fernab von den großen Verkehrsadern des Landes. Über die von weither sichtbare, kuppelförmige Aufwölbung des Mittelgebirges ziehen sich ausgedehnte, scheinbar unbesiedelte Wälder. Unterbrochen werden diese nur durch schmale, offene Wiesentäler mit klaren Bächen, die vom Außenrand des Mittelgebirges teilweise tief in den Wald vordringen. Urtümlich anmutende Moore ergänzen das Bild einer vielfältigen Waldlandschaft, die sich bis auf die 528 m hohe Buntsandsteinkuppe hochzieht. Von Zeit zu Zeit ergeben sich davon fantastische Aussichten auf die im Südwesten verlaufende Weser und die umliegende Landschaft.

 

Vom Menschen geprägt

Trotz der relativ späten Besiedlung und des hohen Waldanteils ist die Landschaft durch die Tätigkeit der Menschen geprägt. Viele Geschichten erzählen vom Sollingwald und seinen Bewohnern. Sie handeln von Jägern, von Wilderern, Waldarbeitern, Köhlern, Glasbläsern und einfachen Bauern. Von jeher haben die Sollinger von und mit dem Wald gelebt. Viele der alten Handwerke sind heute ausgestorben, die Wilderei ist unbedeutend geworden und nur noch wenige Tiere weiden im Solling in den offenen Wiesentälern. Eine große Waldfläche ist heute entstanden. Immerhin etwa 80 % der Gesamtfläche des Sollings wird von verschiedenen Waldtypen bedeckt, so dass der Solling nach dem Harz das zweitgrößte zusammenhängende Waldgebiet Niedersachsens ist.

 

Hand in Hand: Ökologie mit Ökonomie

Der braunschweigische Forstmeister Johann Georg von Langen (1699 bis 1776) legte hier den Grundstein. Die Forstleute im Solling folgen bis heute einer 300-jährigen Tradition und bewirtschaften die Wälder nach dem Löwe-Programm, der „langfristigen ökologischen Waldentwicklung. Von Langen führte im Solling nachhaltige Forstwirtschaft ein und die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) entwickeln das inzwischen weltweit erfolgreiche Konzept kontinuierlich weiter. Im Vordergrund steht dabei eine nachhaltige und ökologische Bewirtschaftung, die vielen Menschen einen sicheren Arbeitsplatz bietet.

250.000 m³ Holz werden jährlich nachhaltig eingeschlagen und überwiegend regional weiterverarbeitet. Rund 90 Prozent des im Solling eingeschlagenen Holzes findet Abnehmer im Umkreis von 150 Kilometern. Durch die Verwertung des nachwachsenden Rohstoffes, z.B. als Bauholz oder zur Möbelherstellung werden jährlich rund 220.000 Tonnen CO2 eingespart.

In Kooperation mit den örtlichen Partnern, wie z.B. dem Naturpark Solling-Vogler bieten die Niedersächsischen Landesforsten zahlreiche Informations- und Bildungsangebote an. Dabei wird die Erholungsfunktion des Waldes gefördert und die regionale Wirtschaft mit Aufträgen gestützt.

Der Wildpark Neuhaus lockt mit vielen heimischen und Tieren und ab 2013 mit einem neuen Besucherzentrum. Im Hutewaldprojekt werden ausgedehnte lichte Eichenwälder erhalten und durch Beweidungs- und Vermarktungsprojekte ergänzt. Erlebnisreiche Wanderwege und elf ausgewählte Lebensraumrouten ermöglichen ein einmaliges Naturerlebnis.

Das kaum besiedelte Waldgebiet Solling (38.500 ha) liegt im Süden Niedersachsens. Die Buntsandsteinkuppe des Sollings erhebt sich bis zu 528 m über N.N. 10 Türme ermöglichen eine grandiose Aussicht bis zur Weser.

Die Niedersächsischen Landesforsten (NLF)bewirtschaften und schützen den überwiegend aus Laubbäumen bestehenden Wald auf der Grundläge des LÖWE-Programms (Langfristige, ökologische Waldentwicklung).

250.000 m³ Holz werden jährlich nachhaltig eingeschlagen und überwiegend regional weiterverarbeitet. Viele seltene Tiere wie Wildkatze, Schwarzstorch, Mittelspecht, Sperlingskauz und Hirschkäfer profitieren vom LÖWE-Habitatbaumkonzept.

Der Wildpark Neuhaus lockt mit vielen heimischen und Tieren und ab 2013 mit einem neuen Besucherzentrum. In einem Hutewaldprojekt werden ausgedehnte lichte Eichenwälder erhalten und durch Beweidungs- und Vermarktungsprojekte ergänzt. Wanderwege und 11 Lebensraumrouten ermöglichen ein einmaliges Naturerlebnis.

Die NLF kooperieren neben dem Naturpark Solling-Vogler mit vielen weiteren Partnern, fördern die Erholungsfunktion und stützen die regionale Wirtschaft mit Aufträgen.