WdJ 2016

Vergangenheit und Zukunft

Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte haben nicht nur das heutige Gesicht des Frankenwaldes geprägt, sie haben auch zahlreiche Spuren in den Wäldern hinterlassen. Diese als Kulturgüter für künftige Generationen zu bewahren, ist eine wichtige Leistung aller für den Wald Verantwortlichen. Im Forstbetrieb Rothenkirchen hat sich eine Initiative von Forstleuten und Heimatpflegern zur Aufgabe gemacht, mit einer systematischen Kartierung historische Spuren im Frankenwald zu erfassen und zu erhalten. Erste Ergebnisse und eine Übersicht über die Frankenwaldgeschichte unter: www.kulturgueterkartierung-frankenwald.de

Das heutige, stark von der Fichte geprägte Bild des Frankenwaldes ist der Spiegel seiner Geschichte. Dieses Erbe bedeutet zugleich Verantwortung und Herausforderung. Besonders vor dem Hintergrund des beschleunigten Klimawandels. Die Forstleute sehen sich in der Tradition der nachhaltigen Bereitstellung des ökologisch wertvollen, weil nachwachsenden Rohstoffes Holz. Aber sie haben aus der Geschichte gelernt, dass die Grundlage dafür nur ein vielfältiger, in jeder Hinsicht stabiler Wald sein kann. Alle Bemühungen, damit der Frankenwald der Zukunft diesen Ansprüchen genügt, gehen in diese Richtung (vgl. auch 31 Waldentwicklung und Geschichte).

Von den über Jahrhunderte prägenden Wirtschaftszweigen haben sich im Frankenwald in erster Linie die Glasherstellung und die Sägeindustrie in direkter Tradition erhalten. Heute international tätige Glaswerke wie Heinz-Glas in Tettau mit seiner fast 400jährigen Geschichte im Frankenwald, Wiegand-Glas in Steinbach am Wald oder Gerresheimer-Glas in Tettau stellen nicht nur eine Vielzahl wichtiger Arbeitsplätze in der Region, sie sehen sich auch aktiv in der Verantwortung für den Frankenwald.Im Gegensatz zu anderen Mittelgebirgen verfügt der Frankenwald auch heute noch über eine gesunde Struktur an mittelständischen Sägewerken. Meist schon über Generationen als Familienbetriebe tätig, tragen diese leistungsfähigen Holzverarbeiter wesentlich dazu bei, dass das Schlagwort vom ökologisch wertvollen „Holz der kurzen Wege“ im Frankenwald lebendig ist und bleibt.